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Ganzheitlich zu mehr Wohlbefinden
Was ist Osteopathie?
Die Osteopathie ist eine ganzheitliche und sanfte Therapie.
Für die Diagnostik und Behandlung nutzt der Osteopath seine Hände als Werkzeug. Er begibt sich auf die Suche nach der Ursache für vielseitige Symptome im Körper seines Patienten und fördert seine Selbstheilung.
Wie wirkt Osteopathie?
Alle Gewebe im Körper besitzen eine Funktion und benötigen dafür Eigenbewegung. Ist die Bewegungsfreiheit gestört, so können die Strukturen im Körper ihre Funktion nicht mehr regelgerecht ausführen.
Der Osteopath lernt in seiner Ausbildung seine Tastwahrnehmung so weiterzuentwickeln, dass er alle Körpergewebe und ihre stetige Bewegung wahrnehmen und beeinflussen kann.
Eine Störung deutet darauf hin, dass die Selbstheilungskraft des Körpers die Bewegung der Struktur nicht selbstständig wiederherstellen kann. Dabei ist der Zusammenhang zwischen Struktur und Funktion entscheidend, um die Selbstregulation des Körpers zu unterstützen.
Die Strukturen des Körpers bilden über fasziale Verbindungen eine Einheit. Diese dünnen Hüllen aus Bindegewebe umgeben z.B. Organe, Muskeln, Nerven, Blutgefäße u.v.a., trennen und verbinden sie. Die Faszien stellen in ihrer Gesamtheit ein elastisches Gerüst des Körpers dar.
Durch dieses Gerüst werden die verschiedenen Körperregionen mit Flüssigkeiten, Nährstoffen und Informationen versorgt. Liegt zu viel Spannung auf den Faszien (z.B. durch Narben oder Verklebungen), können Gebiete im Körper nicht mehr ausreichend versorgt werden. Abfallstoffe der Zellen lagern sich ab und es kommt zu Bewegungseinschränkungen in unterschiedlichen Regionen des Körpers. Diese Bewegungseinschränkung führt zu einer Funktionsstörung, einer sogenannten Dysfunktion. Sind der Abtransport und die Versorgung gestört, kann auch die Selbstheilung des Körpers eingeschränkt sein.
Der Körper ist den Dysfunktionen allerdings nicht hilflos ausgeliefert. Ihm sind Selbstheilungskräfte und ein gewisses Maß an Kompensationsfähigkeit angeboren. Er kann negative Einflüsse von selbst heilen oder kompensieren, sodass der Körper keinerlei Symptome zeigt.
Jedoch muss der Mensch ein Leben lang auch negative Einflüsse verarbeiten, wie z.B. Stürze, Unfälle, eine schlechte Ernährung, psycho-emotionale Ereignisse, usw., die den Körper zu einer Reaktion zwingen. Es kommt der Zeitpunkt an dem eine bislang funktionierende Kompensation des Körpers durch ein weiteres negatives Ereignis nicht mehr aufrechterhalten werden kann.
Genau in diesem Moment können die unterschiedlichsten Symptome auftreten. Die Kompensationsmöglichkeit des Körpers ist erschöpft.
In der Osteopathie gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten (parietal, viszeral, craniosacral), um die physiologische Funktion und das Gleichgewicht im Körper wiederherzustellen. Jedoch haben alle Behandlungsansätze das Ziel, die Faszien (Bindegewebshüllen) von Spannung zu befreien und den Fluss im Körper zu ermöglichen.
Osteopathie für Säuglinge
Für Säuglinge ist die Osteopathie eine geeignete Therapie. Die sanfte Behandlung (v.a. craniosacral, sanfte fasziale Techniken) ist schon kurz nach der Entbindung möglich und kann entstandene Blockaden oder Spannungen im Kindskörper lösen.
Nach der Geburt haben viele Säuglinge mit Anpassungsschwierigkeiten zu kämpfen, denn die Geburt stellt die erste große Herausforderung im Leben des Kindes dar. Nicht selten ist der Geburtsprozess auch ein traumatisches Erlebnis für Mutter und Kind.
Daher sollte jedes Neugeborene osteopathisch untersucht und ggf. behandelt werden, denn teilweise entstehen schon nach der Geburt Kompensationen, die einer gesunden, natürlichen Entwicklung im Weg stehen und Spätfolgen auslösen können.
„Ein Geburtstrauma muss nicht unbedingt immer zum Riss eines Bandes, zum Bruch eines Knochens oder zur Störung des Bewusstseins führen, um signifikant zu sein. Es genügt schon, wenn es in die Primärfunktion der BEWEGUNG, die inhärente Bewegung innerhalb der empfindlichen anatomischen Maschine eingreift.“
(Die gesammelten Schriften von Viola M. Frymann, DO: Das Erbe der Osteopathie für Kinder, Viola Frymann, 2014, S. 292)